Bei Osae-komi-waza (Haltetechniken) besteht das Ziel darin, den Gegner im Judokampf auf den Rücken so fest zu halten bzw. zu fixieren, dass er in seiner Bewegungsfreiheit behindert ist und sich für eine gewisse Zeit nicht aus der Rückenlage befreien kann, während Tori die Kontrolle behält.
Osae-komi-waza (Haltetechniken) werden in vier Gruppen eingeteilt.
Kesa-gatame
Neben Uke liegend ihm eine Körperseite zuwendend – liegend oder knieend halten
Kesa-gatame
Kuzure-kesa-gatame
Makrua-kesa-gatame
Kata-gatame
Gyaku-kesa-gatame
Uki-gatame
Yoko-shiho-gatame
Neben Uke Bäuchlings liegend oder knieend halten
Yoko-shiho-gatame
Kuzure-yoko-shiho-gatame
Mune-gatame
Kata-osae-gatame
Kami-shiho-gatame
Bäuchlings hinter Uke liegend oder knieend halten
Kami-shiho-gatame
Kuzure-kami-shiho-gatame
Kami-sankaku-gatame
Ura-shiho-gatame
Tate-shiho-gatame
Über Uke liegend oder knieend halten
Tate-shiho-gatame
Kuzure-tate-shiho-gatame
Tate-sankaku-gatame
Osae-komi ist gegeben, wenn
- der Gehaltene mit der Schulter auf der Matte liegt
der Haltende frei ist (keine Beinklammer)
er die Kontrolle über den Gehaltenen hat
der Haltende sich über den Gehaltenen befindet
Die häufigsten Techniken im Bodenkampf sind Haltegriffe. Sie dienen dazu, den Gegner so festzuhalten, dass er in seiner Bewegungsfreiheit behindert ist und auch unter Kraftaufwand nicht aufstehen kann. Haltegriffe dienen auch dazu, Uke zu kontrollieren, so dass er angesetzten Hebeln oder Würgegriffen nicht entkommen kann bzw. bei einem Befreiungsversuch unvorsichtig wird.
Bei allen Haltegriffen spielt natürlich auch Toris Körpergewicht eine Rolle, besonders aber die Höhe seines Schwerpunktes über der Matte, d.h. es ist grundsätzlich erforderlich, dass Tori so flach wie möglich auf der Matte liegt.
Während des Haltens sind folgende judotechnische Gesichtspunkte zu beachten:
In einer stabilen Körperhaltung zu bleiben und den Gegner an den entscheidenden Punkten mit dem Körpergewicht zu belasten
Nicht ständig mit aller Kraft zu halten, sondern auf die Befreiungsversuche des Gegners zu achten und sinnvoll zu reagieren
Haltegriffe sowohl von rechts als auch von links anzusetzen
Kopf und Nacken Ukes zu kontrollieren, um so den ganzen Körper zu beherrschen
Niemals einen gut angesetzten Haltegriff zu lösen, um den Kampf vorzeitig durch Würgegriff oder Armhebel zu beenden, da sich Uke beim Wechsel befreien könnte.
Aus einem Haltegriff kann man sich befreien, indem man:
Versucht, Uke zwischen den eigenen Beinen einzuklemmen
Ein Bein des Gegners umklammert
Sich auf den Bauch dreht oder eine Bankposition einnimmt
Uke überhebt oder umrollt
Versucht, durch einen Armhebel oder Würgegriff zu kontern.